Nach Mallorca 2024 hiess es in diesem Jahr wieder zurück ins Land des Giros. Ein zweites Mal besuchte eine Delegation des VMCB das Bikehotel Massa Vecchia unterhalb von Massa Marritima. Durch diverse Umstände reisten lediglich vier Rennradfahrer über die Alpen in die Toskana, im gemütlichen Kleinbus wurde die kurzweilige Fahrt unter die Räder genommen und kurz nach dem Mittag kam der Reisetross auch bereits am Zielort an. Kurzes Check-In, Zimmerbezug und schon schwang man sich auf die Räder. Von Laszlo wurden vorgängig wieder attraktive Touren in der Region zusammengestellt sodass man mit Unterstützung der GPS-Geräte sofort loslegen konnte. Eine kleine Erkundungstour sollte schon zeigen was die ganze Woche auf Gruppe wartete: Höhenmeter satt. Flach war es lediglich die rund 20 Kilometer in Richtung des Tyrrhenischen Meeres. Alle anderen Richtungen hatten Steigungen aller Art für die Sportler bereit.
Die erste «richtige» Tour führte am Muttertagssonntag nach Ribolla und Grilli. Dort gab es in der Osteria eine kurze Verschnaufpause, ehe der Rückweg Richtung Potassa unter die Räder genommen wurde. Mit dem «Umweg» via Capanne gab es noch ein paar Extra-Höhenmeter dazu, die schöne Strasse durch die grüne Landschaft war es aber Wert.
Zu Wochenbeginn wurde noch zurückhaltend gefeuert, die Tour nach Follonica und Rovinato bestand hauptsächlich aus gerade gezogenen Strassen, welche der Gruppe erlaubten, das Windschattenfahren bei gleichzeitig spontan auftretenden Schlaglöchern zu trainieren. Nach der Steigung des Tages kam es zum obligaten Kaffeehalt («quattro Espressi e Coca-Cola per favore») rollte die Gruppe langsam zurück ins Landesinnere, lediglich 5 Hügel, Wellen oder Rhythmusbrecher, man kann es nennen wie man will, standen noch im Weg. Diese forderten die Reserven nochmals, ehe es zurück in die Unterkunft ging.

Den Ruhetag baute man dienstags ein. Hier zeigte sich die Wetterprognose mit Wolken noch am ungünstigsten. Ansonsten verbrachte der VMCB eine Woche mit prächtigem Frühlingswetter, angenehmen Temperaturen und lediglich am Donnerstag mit spontanen Gewittern. Idealem Sportwetter also. Für die kulturelle Bereicherung besuchte man Grosseto, die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks. Altstadt und Einkaufsläden wurden besucht und gegen Ende des Ausflugs wurde mittels Spaziergang auch noch das nahe und in die Jahre gekommene Fussballstadion sowie eine Parkanlage mit der irreführenden Bezeichnung «Velodrom» besucht. Leider wurde keine Radrennbahn vorgefunden.
Höhepunkt der Woche sollte der Ausflug per Fähre nach Elba darstellen. Eine unglaublich schöne Insel und nach einem kurzen wilden Ritt hinaus aus der Hafenstadt Porteferraio beruhigte sich auch der motorisierte Verkehrt und die Radfahrer konnten sich in Ruhe den zahlreichen Steigungen der Küsten entlang widmen. Nebst den malerischen Dörfern, welche einem das Zeitgefühl total nahmen, war auch die unendliche Weitsicht atemberaubend (vielleicht waren es aber auch die Steigungsprozente, welche einem die Luft zeitweilig nahmen).

Nach der Tour mit den meisten Höhenmetern folgten am Donnerstag die meisten Streckenkilometer. Die 85km lange Route hatte eigentlich nur eine grössere Herausforderung: den Anstieg nach Roccastrada. Dieser konnte aber von allen Beteiligten ohne Probleme gemeistert werden. Zur Belohnung gab es eine längere Abfahrt, gefolgt von kurzweiligem Auf und Ab, ehe in Ribolla der geplante Kaffeehalt erreicht wurde. Pünktlich zum grossen Platzregen gab es Kaffee und Cola, und weil der Regen noch etwas andauerte auch noch etwas Süsses zum Dessert. Die gut 20km Rückweg, die Wolken am Himmel stets kritisch im Blick, wurden trocken überstanden.
Die Schlusstour am Freitag, nochmals die Tour vom Sonntag, war von satten Winden geprägt. Wer sich mit Aerofelgen auf die Strecke wagte, sollte das Oberkörpertraining gleich noch eingebaut bekommen, so musste der Lenker doch stramm gehalten werden. Da auf dem ersten Teil der Strecke mehrheitlich Seiten- oder Gegenwind herrschte, freuten sich alle auf die Rückfahrt und die entsprechende Unterstützung, welche sich der Logik nach ergeben müsste. Leider trat dies nicht ein und die Fahrt zum Hotel zurück hatte noch etwas mehr Gegenwind übrig. Da dieser aber bekanntlich den Charakter formt, konnte man auch hier einen Benefit verbuchen.

Abends wurde nochmal sehr gut gegessen, überhaupt war die Verpflegung wie auch die Freundlichkeit des Bikehotels herausragend und ist absolut weiter zu empfehlen. Nach einer kurzen Nacht wurde um 5 Uhr morgens der Bus wieder angeworfen und die kleine Birsfelder Delegation machte sich zufrieden auf den Weg nach Hause. Auch dieser durfte ohne Zwischenfälle absolviert werden.
Weitere Fotos gibt es in der Galerie: https://gallery.vmcb.ch/index.php?/category/140